Artenschutz

Biotop am Gänsebach

In den Jahren 2009/2010 entstand ein neues Biotop am Gänsebach.

Auf Initiative der NABU-Mitglieder und Grundeigentümer Eva und Thomas Klauke konnte mit Unterstützung des NABU-Weyhe und der niedersächsischen BINGO-Stiftung ein ehemaliges Maisfeld neu gestaltet werden.

Mit schwerem Gerät wurde ein Teich ausgehoben und das Gelände neu moduliert. So entstanden nach der Bepflanzung eine Streuobstwiese, entlang der Umzäunung Heckenstrukturen und eine von Schafen beweidete Wiese.

Weitere Bewohner dieser naturnah gestalteten Fläche ließen nicht lange auf sich warten, schon bald durchzogen Kaulquappenschwärme den Teich und verschiedene Vogelarten und Kleinsäuger ließen sich auf der von einer Umzäunung geschützten Wiese nieder.


Kreiszeitung vom 18.06.2015

Artenvielfalt auf 7000 Quadratmetern in fünf Jahren gesteigert

Stippvisite im Leester Gänsebach-Biotop

© Schritt              Manfred Böcker vom Naturschutzbund inspiziert das Biotop am Gänsebach.

Weyhe - Von Sigi Schritt. Das Leester Nabu-Gelände am Gänsebach hat sich prächtig entwickelt. Dieses Fazit zieht Manfred Böcker, 2. Vorsitzender der Weyher Ortsgruppe des Naturschutzbundes (Nabu) nach einer Begehung.

Noch vor fünf Jahren war das rund 7000 Quadratmeter große Areal lediglich eine Mais-Anbaufläche. Die Leester Familie Ahrens verkaufte 2010 das Gelände an Dr. Thomas Klauke aus Barrien. Er hatte Grünland und Partner gesucht. Seine Idee von einem großen und funktionierenden Biotop hat er mithilfe der Nabu-Ortsgruppe, der Gemeinde Weyhe und Bingo-Lotto umgesetzt. Davon hat sich Manfred Böcker überzeugt.

Der Vizevorsitzende steht am Rand des kleinen Sees und sieht ins glasklare Wasser. Er kann bis zum Grund sehen: „Dort schwimmen Kaulquappen“, sagt er. „Dieser Teich bildet einen Schwerpunkt des Biotops“, so Böcker. In diesem Gewässer seien Fische nicht erwünscht. Denn die würden alles wegputzen und auch viel Dreck machen. Böcker berichtet von der Artenvielfalt und unterschiedlichen Insektenlarven, die sich dort wohl fühlen. Stein- und Eintagsfliegen, aber auch Libellen leben den Großteil ihres Lebens im Wasser, klärt der Naturliebhaber auf. Das Wasser sei deshalb so klar, weil die Pflanzen viel Sauerstoff produzieren. Doch es gibt ein Problem: Der Teich ist nicht mehr so groß wie am Anfang. „Er wird vom Grundwasser gespeist, dessen Spiegel sinkt“, erklärt Böcker. „Das bleibt nicht ohne Folgen. Der nahe Bach fällt schnell trocken.“

Für Frösche ist der Teich ein ideales Laichgewässer. „Unser Wunsch ist es, den Laubfrosch anzusiedeln, damit er die bestehenden Arten ergänzt.“ Das Gelände bietet laut Böcker gute Bedingungen. Die Brombeerhecken seien deshalb ideal, weil die Tiere dort klettern und der Laich im Wasser nicht von Fischen gefressen wird.

Zum Biotop zählt dort auch eine Streuobstwiese. Es befinden sich rund 20 Apfel- und Birnenbäume. „Sie tragen bereits erste Früchte“, doch das sei noch nicht die Rede wert. Es wird noch Jahre dauern, bis die Bäume viele Früchte tragen, ist sich Böcker sicher. Diese Wiese wird ergänzt von weiteren Bäumen, die sich – teilweise von alleine – angesiedelt haben. „Birke, Eberesche und Holunder“, zählt Böcker weitere Gewächse auf. Als permanente Rasenmäher fungieren vier Schafe. Von Anfang an war der Plan auf der Fläche eine extensive Beweidung einzurichten. „Blumen sollen die Chance bekommen, nachzuwachsen“, erläutert Böcker. Das sei gelungen. Um die Artenvielfalt zu steigern, habe der Nabu Nistkästen für den Hausrotschwanz, für die Bachstelze und für Eulen angebracht. „Auch die Sitzstangen, auf denen sich Falken und Bussarde niederlassen, werden gut angenommen.“ Die Hecken bewohnen unter anderem Feldhasen, Rebhühner und Fasane. „Für eine genaue Bestandsaufnahme benötigen wir jemanden, der sich länger auf dem Gelände aufhalten möchte. Wir wissen nicht, was genau dort passiert.“ Das gilt aber auch für die anderen Nabu-Biotope: Böttchers Moor und für die Fläche in der Leester Marsch für die Wasserbüffel. „Mit dem Gänsebach-Biotop haben wir keine Arbeit. Das bewirtschaften Thomas und Eva Klaucke. Dafür sind wir dem Ehepaar dankbar.“