Am 22.05.2022 wird weltweit an die Wichtigkeit der Bienen erinnert, und damit dem notwendigen Schutz unserer einzigen Natur!
Beim Begriff Biene denken die meisten Menschen an die Honigbiene und deren Produkt, dem Honig. Aber allein bei uns in Deutschland gibt es etwa 550 Wildbienenarten (weltweit 17.000) um deren Zukunft es sehr schlecht bestellt ist.
Die Honigbiene ist ein „Haustier“ und lebt in der Obhut des Imkers, er sorgt dafür das es ihr gut geht. Die Wildbienenarten sind aber im doppelten Sinne auf sich allein gestellt, weil sie solitär leben und durch den Menschen immer mehr in Bedrängnis geraten, obwohl sie sehr wichtig für die Ernährung der Menschheit und den Erhalt der Natur sind!
Durch Lebensraum- und Nahrungsverluste bzw. Pestizide sind sie zum Teil stark bedroht. Dabei ist ihre Bedeutung immens. Man schätzt das etwa 80% aller Pflanzenarten auf eine Bestäubung durch Insekten angewiesen sind und dabei spielen die Wildbienen die Hauptrolle. Ohne ihre Bestäubungsarbeit würden ganze Ökosystem zusammenbrechen bzw. viele Pflanzenarten aussterben. Die Honigbienen könnten das niemals ausgleichen, da sie weder vom Umfang noch der Spezifität dazu in der Lage sind.
Daher ist der Schutz der Wildbienen und der Lebensräume von herausragender weltweiter Bedeutung. Jeder der einen Garten hat müsste dazu seinen Beitrag leisten, indem er ihn naturnah gestaltet und damit den Bienen einen Über-Lebensraum bietet. Wer keinen Garten hat oder darüber hinaus etwas tun möchte kann eine Patenschaft für Blühflächen übernehmen. Er sollte aber darauf achten, dass diese Flächen mehrjährig angelegt sind, denn bei etwa 70 % der Wildbienenarten findet die Entwicklung des Nachwuchses im Boden statt. Werden die Blühflächen im Herbst umgebrochen ist die nächste Generation damit zum großen Teil vernichtet.
Ein naturnaher Garten zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus, ist Lebensraum für Flora und Fauna, wo auch Wildkräuter zuhause sind, und im ganzen Insektenjahr heimische ungefüllte Blüten zu finden sind, Stauden erst im Frühjahr beschnitten werden, und auch der Boden bedeckt und geschützt ist. Sehr wertvoll und notwendig für die Insekten sind ebenso Totholz, Reisighaufen, Wasser und auch wilde Ecken sowie sonnige, schattige, trockene und feuchte Stellen. Insektenhotels als Ergänzung sind sehr beliebt, aber leider oftmals für Wildbienen ungeeignet, da die Bohrlöcher nicht die Durchmesser von 4-8 mm haben, die Tiefe nicht mindestens 8 cm beträgt und/oder die Löcher /Stengel nicht von hinten geschlossen sind!
„Perfekt“ aufgeräumte Gärten mit immer und überall kurz gemähten Rasen mag manchen Menschen gefallen, aber es gefällt nicht der Tier- und Pflanzenwelt!
Bitte stellen Sie sich vor, Sie müssten alle Pflanzen von Hand bestäuben, die notwendig sind, damit Sie ein ganzes Jahr ausreichend Nahrung haben, wenn Sie über Ihre Gartengestaltung nachdenken!
Der NABU Weyhe bietet Infos zum Insektenschutz und gemeinsam mit der Gemeinde eine Gartenberatung an, unter
heiko-janssen@web.de
Fotos: Heiko Janssen
Die Queen kommt
Wenn die Königin kommt, sollte man vorbereitet sein!