Nabu Weyhe bringt 7026 Tiere sicher über die Straße
Die Amphibiensammlung des Nabu Weyhe war 2022 besonders erfolgreich.
Weyhe-Leeste. Die ehrenamtlich Aktiven der Nabu-Ortsgruppe Weyhe sind in diesem Frühjahr mit einem Rekordergebnis bei der mehr als neun Wochen andauernden Amphibiensammlung an der
Böttcherei in Leeste belohnt worden. Die Helfer leerten jeweils in den Morgen- und Abendstunden die vorbereiteten Eimer an den Schutzzäunen und brachten die Tiere sicher über die
Straße, wie Nabu-Vorsitzender Bernd Daneke mitteilt.
Die Aufzeichnungen entlang der Böttcherei zeigen für das erste Sammel-Jahr 2005 2881 Tiere und lediglich 1319 Tiere im Jahr 2012. Der bisherigen Rekordwert von 3886 Tieren
war aus dem Jahr 2018. Dieser Höchstwert wurde nun mit 7026 Tieren fast verdoppelt, freut sich Daneke.
Zusätzlich wurden nach zehn Jahren erstmalig wieder auf der Ostseite des Böttchers Moor und des kleinen Moores, zwischen dem Wald am Hahnenfelder Weg und der Rumpsfelder Heide,
Amphibienzäune aufgestellt. Nach den ersten Aufzeichnungen aus dem Jahr 2005 mit 784 Tieren ging es auch dort bis zum Jahr 2012 steil bergab auf nur noch 97 Tiere. "Dies war der
Grund für die damalige Entscheidung, dort nicht mehr zu sammeln", so Daneke. In diesem Jahr hatte der Nabu mit den Sammlungen wieder neu begonnen – und mit 575 Tieren ein hohes
Ergebnis erzielt.
Wie in der Vergangenheit bildeten Erdkröten den Großteil der geretteten Tiere. Unter den insgesamt 7601 Tieren, die das "Sammeltaxi" nutzten, waren außer Erdkröten nur vier
Kamm- und 54 Teichmolche sowie 16 Grasfrösche. "Sehr erfreulich war außerdem, dass ein Moorfrosch gehört wurde, dessen Rufaufnahme bestätigt wurde", sagt Daneke.
Der Weyher Nabu-Vorsitzende vermutet, dass die positive Entwicklung auf die Erhaltungsbestrebungen für die Gewässer zurückzuführen ist. Nach dem Entschlammen des Böttchers Moor im Jahr
2012 haben sich die Amphibienzahlen stark erhöht und der Wert konnte unter Schwankungen über Jahre bestätigt werden. Mit dem Trockenfall des kleinen Moores 2019 ist die Population im
Jahr 2020 eingebrochen. Nach der Vertiefung konnte im Jahr 2021 jedoch fast schon wieder die Anzahl von 2019 erreicht werden. "Der tatsächliche Wert des vermutlich sehr wichtigen und nach
der Aktion gut gefüllten Laichgewässers zeigte sich 2022 mit einem nie für möglich gehaltenen Gesamtergebnis", schlussfolgert Daneke.
Apfelfest 2022
Auch in diesem Jahr ging es einen Nachmittag lang auf dem NABU Gelände rund um den Apfel.
Etwa 360 Weyher Bürgerinnen und Bürger folgten am
Sonntag, den 9. Oktober 2022, unserer Einladung zum diesjährigen Apfelfest. Bei tollem
Herbstwetter freuten sich unsere Gäste über Kaffee, Kuchen und Waffeln
und schauten sich interessiert im Garten an unserer NABU Station um.
Eine fachliche Unterstützung zum Thema „Apfel“ erhielten wir dieses Jahr von der Pomologin Frau
Hoffmann-Deterding. Bei Ihr konnte man mitgebrachte
Apfelsorten bestimmen lassen oder die an ihrem Stand ausgestellten Apfelsorten probieren.
Außerdem gab es ein reichhaltiges Apfel-Mitmachangebot.
Schon bald bildeten sich Schlangen an der Saftpresse, beim Apfeldruck oder an der Werkstatt zum
Bau eines eigenen Apfelpflückers.
Abgerundet wurde das Programm mit einem Besuch bei den Schafen und dem Verkauf von Bio-
Apfelsaft gegen eine Spende.
Es war erneut ein wunderschönes Apfelfest, bei dem sich unsere Gäste offensichtlich sehr wohl
gefühlt haben. Dieses spiegelten auch die an diesem
Tag eingegangenen Spenden wieder, für die wir uns ganz herzlich bedanken. Diese
Spendeneinnahmen wollen wir für den Kauf neuer Obstbäume einsetzen.
Wir freuen uns jetzt schon darauf auch im kommenden Jahr wieder einen solchen schönen
Nachmittag auszurichten. Neue Ideen gibt es bereits…
Fotos: NABU Weyhe
Regionale Rundschau vom 13.09.2022
Kindergruppe des Nabu Weyhe
Kooperation mit den Sielmann-Natur-Rangern ist gestartet
Weyhe. Die Nabu-Ortsgruppe Weyhe hat wieder eine Kindergruppe und nun eine Kooperation mit den Sielmann-Natur-Rangern gestartet. Diese hat sich jüngst bei der gemeinsamen
Batnight rund um Fledermäuse erstmals offiziell gezeigt. Die Zusammenarbeit biete einen gegenseitigen Wissensaustausch, sagt Nabu-Vorsitzender Bernd Daneke. Da seien zum Beispiel die
Wildkräuterkenntnisse der Sielmann Ranger und die Schafhaltung auf der Streuobstwiese des Nabu. Auch die Amphibiensammlung bringe vielfältigere Möglichkeiten und Abwechslung für die Kinder.
„Das Risiko nicht ausreichender Betreuer wird in beiden Gruppen durch gegenseitige Hilfe durch die Betreuer oder Personen aus den Nabu-Projektgruppen minimiert.“ Da das Interesse groß
ist, suchen die Verantwortlichen weitere ehrenamtliche Betreuer für die Kindergruppen, regelmäßig oder unregelmäßig am Freitagnachmittag, aber auch für ein paar Projekt-Vormittage im
Jahr für Kooperationen mit Schulen, wie es sie mit der Grundschule Leeste seit Jahren gibt. Erfahrungen mit der Kinderbetreuung oder im Naturschutz sind nicht notwendig, wären aber
wünschenswert. Spaß und verantwortliches Handeln im Umgang mit den Kindern beim Basteln, Gärtnern, Spielen oder bei Ausflügen in die Natur sind laut Bernd Daneke aber notwendig.
Kreiszeitung vom 31.08.2022
Im Jahresbericht der Kreissparkasse Syke wird über das Fledermausprojekt des NABU Weyhe berichtet, dass seit 2019 gefördert wird.
Regionale Rundschau vom 26.06.2022
Projekttag beim Nabu Mit allen Sinnen in die Natur
25 Kinder der Leester Grundschule haben kürzlich bei einem Projekttag die Naturschutzstation des Nabu am Böttchers Moor besucht.
Jonas Till Jäschke von der Weyher Nabu-Ortsgruppe klärt die Grundschüler über Wasserlebewesen auf.
Foto: Michael Galian
Weyhe. 25 Kinder der Klasse 1b der Leester Hundertwasser-Grundschule haben kürzlich die Naturschutzstation des Weyher Ablegers des Naturschutzbundes (Nabu) zu einem
Projekttag besucht. Hautnah konnten die Kinder erleben, wo und wie Schafe leben und welche Lebwesen sich im Wasser angesiedelt haben.
Gegliedert war der Tag in die Themenbereiche Wasser, Schafhaltung auf einer Streuobstwiese und Wald. Einen Favoriten unter den drei Stationen hätten die Kinder dabei nicht gehabt, sagte
Klassenlehrerin Kathrin Wolf: "Jede Station hat ihren Reiz." Vielmehr hätten es alle genossen, im Böttchers Moor zu käschern, um ein Aquarium zu füllen, die Schafe zu streicheln oder bei einem
Spaziergang Wissenswertes über den Lebensraum Wald zu erfahren.
Der Fokus lag darauf, dass die Schulkinder mit eigenen Händen anpacken und die Dinge selbst erfahren könnten. Es sei "das Schönste", die Schülerinnen und Schüler dabei zu erleben, wie sie die
Natur entdecken und etwa Grashüpfer auf der Streuobstwiese in Augenschein nehmen, sagt Ulrike Buck vom Nabu. "Sie lernen mit allen Sinnen", fügte Kathrin Wolf an.
Die Kinder wurden morgens von ihren Eltern direkt ans Böttchers Moor gebracht und bestritten den Rückweg zur Hundertwasser-Grundschule zu Fuß. "Wir als Schule sind froh, einen solchen Ort in
der Nähe zu haben", freute sich Wolf. Die Zusammenarbeit des Nabu mit der Leester Grundschule besteht schon seit fünf Jahren. Der Projekttag dauert dreieinhalb Stunden und wird von allen
ersten Klassen der Schule absolviert.
Der Nabu sucht gegenwärtig ehrenamtliche Helfer, so Ulrike Buck. Wer Interesse hat, sich für den Naturschutz zu engagieren, kann sich beim Nabu telefonisch oder per E-Mail melden. Die
Kontaktdaten finden sich im Internet unter nabu-weyhe.de/kontakte.
Wiesenvogelschutz auf dem Maisacker – für den Kiebitz
Von älteren Weyher*innen hört man oft, dass die Wiesen in Weyhe, insbesondere in der Leester Marsch, zu ihrer Kindheit voller Kiebitze, Feldlerchen und
anderer Vögel waren. Sogar der große Brachvogel und Uferschnepfen waren Brutvögel. Dies ist – leider – längst
Geschichte!
Die Kiebitz-Bestände sind seit 1980 um 93 Prozent zurückgegangen. Damit ist der Kiebitz die Vogelart, deren Bestandszahlen in den letzten 30 Jahren in
Deutschland am stärksten gesunken ist!
Nur noch wenige Kiebitz-Paare versuchen jedes Jahr in Weyhe Nachwuchs groß zu ziehen.
Um das lokale Aussterben des Kiebitzes als Brutvogel zu verhindern, haben sich ein paar Aktive der Weyher NABU Ortsgruppe mit einigen Landwirten
zusammengetan, um die Gelege zu schützen. Weitere Vereinbarungen stehen noch aus, denn auch in der Kirch- und Sudweyher Marsch deutet das Kiebitz-Verhalten auf Brutverdacht
hin.
Als Wiesenvogel ist der Kiebitz eine Art, die in den letzten 40 Jahren erhebliche Veränderungen erleben mussten:
Viele (oft feuchte) Wiesen wurden zu Äckern, somit verschwanden deren genutzte Lebensräume.
Kühe auf der Wiese sind in Weyhe zur Seltenheit geworden, somit sind auch Insekten, Larven und Würmer, die beim Kiebitz auf dem Speiseplan stehen,
schwerer zu finden.
Noch vorhandene Wiesen werden heute viel früher und häufiger gemäht, was oftmals einen Verlust des Geleges
bedeutet.
Diese Veränderungen sind neben den Beutegreifern, wie den Rotfuchs, nur ein Teil der Gründe, warum der Kiebitz-Bestand immer weiter zurückgeht, denn
wenn sie bei uns brüten, sind die Gelege oftmals auf Flächen, die eine besonders große Gefahr darstellen. Da die Pflanzen
auf den Getreideflächen oft schon zu groß sind, werden heute Maisäcker bevorzugt genutzt, denn die kleinen Pflänzchen bieten zu der Zeit noch reichlich Freifläche. Leider führt die
Bearbeitung dieser Flächen oftmals zur Zerstörung der Gelege oder zum Tod der Küken.
Vom Traktor aus sind die gut getarnten Nester und Gelege nicht zu erkennen, und schon gar nicht bei der Geschwindigkeit über die
gesamte Bearbeitungsbreite der heutigen Maschinen.
Die NABU-Aktiven haben erste Felder abgesucht und die Nester mit Stangen markiert, damit in diesen Bereichen keine Bearbeitung erfolgt, bis die Jungvögel
die Nester verlassen haben und fliehen können. Für die Zusammenarbeit mit den Landwirten möchten wir uns auf diesem Weg nochmals bedanken.
Auf dem Foto von Jonas Jäschke sehen Sie Sven Klopotek, ein paar Stangen zur Nestmarkierung im Hintergrund, jeweils vor und hinter einem Nest sowie ein getarntes Nest im Vordergrund.
Die BB-Verpackungen GmbH unterstützt den NABU Weyhe
Jana Wientjes von der BB-Verpackungen GmbH übergibt einen 5.000 € Scheck an Bernd Daneke, Vorsitzender des NABU
Weyhe.
Thomas Brugger, als Projektleiter Beweidungsprojekt Wasserbüffel den Tieren gut bekannt, konnte sie für Gras und
Streicheleinheitenan den Zaun locken.
Die Verwendung dieser sehr großzügigen Spende ist insbesondere für die Wasserbüffel- und Schaf-Beweidungsprojekte
vorgesehen. Damit unterstützt die BB-Verpackungen GmbH die Artenvielfalt in Weyhe, denn ohne Weidetiere mit extensiver Wiesennutzung würden Weidelandschaften mit ihrem
außerordentlichen Artenreichtum schnell verschwinden! Nicht nur die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Pflanzenarten sind an Grünland gebunden, auch ökologisch
wertvolle Weidepfade, offene Bodenstellen, unterschiedlich abgegraste Flächen und natürlich durch offene Wasserlöcher sind die Garanten der Artenvielfalt in der Leester Marsch. Auch
deren wertvolle Kuhfladen sind durch deren Nutzung durch eine Vielzahl von Käfern, Würmern, Fliegen und Pilzen Hotspots der Artenvielfalt, die wiederum viele Vögel anziehen,
durchziehende Arten aber auch wieder brütende Kiebitze und Rebhühner bestätigen den Erfolg. Weiterhin ist nachhaltig bewirtschaftetes Weideland ein wirksamerer
Kohlenstoffspeicher als beispielsweise Wald, und das liegt vor allem am Weidevieh. Während immer wieder alte Wurzelmasse abstirbt und zu Humus wird, sorgen Weidetiere für anhaltenden
Wurzelnachwuchs und erhöhen somit kontinuierlich die Kohlendioxid-Speicherfähigkeit des
Bodens.
Foto: BB-Verpackungen GmbH
Am 30.4.2022 haben wir rechtzeitig vor der Rückkehr der Flussseeschwalben unser erstes
Brutfloß bereitgestellt.
Foto: NABU Weyhe
Pressemitteilung NABU vom 10.02.2022
NABU Weyhe begrüßt sein 1.000stes Mitglied
Der NABU Weyhe hatte im Jahr 2021 einen sehr großen Zuspruch aus der Weyher Bevölkerung. Es wurde nicht nur die 1.000er Mitgliedsmarke im Ortsverein geknackt, sondern auch gleich die
1.100!
Stellvertretend zum Dank an die vielen neuen Mitglieder haben wir dem 1.000sten Weyher NABU Mitglied, der Familie Tiedeken, ein Sperlings-Reihenhaus und einen Meisenkasten übergeben.
Insbesondere das Reihenhaus kommt gerade zur richtigen Zeit, wurde Birthe Harzmeyer, der Schriftführerin des NABU Weyhe erklärt, denn das abgerissene Nachbarhaus war auch ein
Sperlingsheim. Die Familie Tiedeken hofft, dass diese Vögel künftig bei ihnen einziehen werden, und die Kinder freuen sich schon jetzt auf das Beobachten der neuen Nachbarn. Im erhaltenen
Bestimmungsbuch wurden die Sperling- und Meisenarten gleich mit Begeisterung nachgeschlagen. Durch die Winterfütterung sollen die Vögel an die richtige Stelle gelockt werden, damit die
Lärchenholz-Neubauten entdeckt, und gleich im ersten Jahr bezogen werden.
Das in Weyhe ganz besonders viele Natur interessierte Bürger wohnen, möchten wir an dieser Stelle ebenfalls hervorheben, denn wie sonst kann es sein, dass jeder 27. Weyher Bürger ein Mitglied des
NABU Weyhe ist, aber "nur" jeder 65ste Bürger in Niedersachsen oder jeder 100ste Deutsche.
Vielen Dank auch für die geleisteten Spenden, die dazu beitragen werden, dass auch in 2022 in Weyhe wieder mehrere tausend Stunden ehrenamtliche Naturschutzarbeit geleistet werden wird.
Foto: NABU Weyhe
Regionale Rundschau vom 18.01.2022
Nabu-Aktion auch in Weyhe
Ella, Valea und Sven Klopotek aus Weyhe zählen Wintergäste in ihrem Garten
Weyhe. Die achtjährige Ella, die sechsjährige Valea und ihr Vater Sven Klopotek aus Weyhe haben das Wochenende genutzt, um an der bundesweiten Aktion „Stunde der Wintervögel“
teilzunehmen. Zu dieser ruft jährlich der Naturschutzbund (Nabu) auf. Nachdem sie bereits an Vortagen geübt hatten, wurden nach dem Frühstück eine Stunde lang die Vögel im Garten
gezählt.
Mit Ferngläsern, einem Bestimmungsblatt des Nabu und einer Strichliste ausgestattet, beobachtete die Familie aus dem Wohnzimmerfenster die Vögel und zählte sie. Dabei wurde jeweils die
höchste Anzahl einer Art notiert, die gleichzeitig gezählt worden ist. Mit der Zählhilfe des Nabu war die Bestimmung der Vogelarten kinderleicht, teilt Bernd Daneke mit, der
Vorsitzende des Weyher Nabu.
Ella vermisste als Schriftführerin ausgerechnet am Morgen der Aufzeichnung das Rotkelchen, den Vogel des Jahres 2021. Den findet sie nämlich auch am schönsten. Dafür konnten die Klopoteks
aber einen Buchfinken, kein täglicher Gast in ihrem Garten, im gegenüberliegenden Baumwipfel entdecken, berichtet Daneke weiter.
Nach einer Stunde übertrug die Familie die beobachteten Vögel von der Strichliste in das Formular des Nabu. Laut Bernd Daneke freuen sich die Klopoteks schon auf die nächste
derartige Aktion des Nabu mit der Stunde der Gartenvögel, die im Mai stattfinden wird. Dann soll die entsprechende App zur Eingabe der Daten genutzt werden.
Pressemitteilung NABU vom 14.01.2022
Stunde der Wintervögel
Die Familie Klopotek sind Mitglieder des NABU Weyhe. Ella (8) und Valea (6) und ihr Vater Sven haben den Samstagvormittag genutzt, um an der bundesweiten wissenschaftlichen Aktion
"Stunde der Wintervögel" teilzunehmen.
Nachdem sie bereits an Vortagen geübt hatten, wurden nach dem Frühstück eine Stunde lang die Vögel in ihrem Garten gezählt. Mit Ferngläsern, einem Bestimmungsblatt des Nabu und einer
Strichliste ausgestattet wurden aus dem Wohnzimmerfenster die Vögel beobachtet und gezählt. Dabei wurde jeweils die höchste Anzahl einer Art notiert, die sie gleichzeitg gezählt haben.
Mit der Zählhilfe des Nabu war die Bestimmung der Vögel kinderleicht, so dass auch die Töchter von Sven Klopotek, einem neuen Beiratsmitglied des NABU Weyhe, keine Probleme hatten die Arten
festzustellen.
Ella ist in diesem Jahr die Schriftführerin und vermisste ausgerechnet an diesem Morgen das Rotkelchen, den Vogel des Jahres 2021, denn den findet sie am schönsten! Dafür konnten Sie
einen Buchfinken, kein täglicher Gast in ihrem Garten, im gegenüberliegenden Baumwipfel endecken.
Nach einer Stunde wurden die beobachteten Vögel von der Strichliste in das Nabu Formular übertragen, was den Kindern auch viel Spaß gemacht hat, wie die ganze Aktion inkl. der
Vorbereitungsbeobachtungen. Sie freuen sich schon auf die nächste derartige Aktion des NABU mit der Stunde der Gartenvögel, die im Mai stattfinden wird. Dann soll die NABU App zur
Eingabe der Daten genutzt werden.
Fotos: NABU Weyhe
Regionale Rundschau vom 03.01.2022
Neues Heim im Anflug
Nachdem die Weyher Nabu-Gruppe schon vor geraumer Zeit einen Fledermauskasten auf dem Hof Wiertzema-Meyer montiert hatte, folgen nun die nächsten
Domizile. Drei neue Kästen wurden nun auf dem Areal angebracht.
Hilke Wiertzema (v.l.), Dennis Landt und Bernd Daneke freuen sich über einen der neuen Fledermauskästen.
Foto: Vasil Dinev
Weyhe-Kirchweyhe. Weiteres Heim für Fledermäuse: Nachdem die Weyher Ortsgruppe des Naturschutzbundes (Nabu) schon vor geraumer Zeit einen Fledermauskasten auf dem Hof
Wiertzema-Meyer am Ortsrand von Kirchweyhe montiert hatte, folgen nun die nächsten Domizile für die Tiere. Drei neue Ganzjahreskästen wurden nun auf dem Areal angebracht. Der Innenraum der
neuen Wohnblocks für Hautflügler sieht zugegebenermaßen etwas beengt aus, aber: "Die Fledermäuse mögen es kuschelig", sagt Alfred Schulte in Anbetracht eines Kastens vor der Montage.
Den Hof Wiertzema-Meyer haben sich die Naturschützer deshalb als Standort für die Kästen auserkoren, weil der Bereich um die Kirche ein regelrechter Fledermaus-Hotspot ist. "Wir wollten
etwas für die Fledermäuse tun", so Bernd Daneke, Erster Vorsitzender der Weyher Ortsgruppe des Nabu. Westlich der Bahnlinie haben es die Tiere etwas komfortabler: Hier haben die Engagierten
Weltkriegsbunker zu Winterquartieren umgerüstet, wo die Fledermäuse die kalte Jahreszeit überstehen könnten. Die Anlagen dienten nach dem Krieg als Lagerstätten und zur Lebensmittelkühlung, ehe
das "Zeitalter der Gefrierschränke" hereinbrach, so Daneke. Der Nabu habe die Chance ergriffen, die Bunker fledermausgerecht einzurichten.
Auf der anderen Seite der Schienen sah es jedoch eher mau aus mit möglichen Ruheplätzen. Denn die Nachfrage ist da: Alfred Schulte, Nabu-Vorstandsmitglied, hat sich Anfang dieses Jahres mit einem
Sonar auf die Lauer gelegt und die Geräusche der Tiere im Bereich der Kirche aufgenommen (wir berichteten). Im kommenden Jahr möchte er dann versuchen, die Fledermäuse auch im Bild einzufangen,
aber: "Die Akustik ist für die Artenbestimmung ausreichend", versichert Schulte. Ein gutes Dutzend verschiedener Arten von Fledermäusen residiert im Bereich um die Felicianuskirche, hat der
Rentner herausgefunden.
Insgesamt gebe es in Deutschland 24 Arten von Fledermäusen, 18 bis 20 davon seien auch im Norden heimisch. Etwa die Rauhautfledermaus, ein bemerkenswertes Exemplar: Nach der Paarung
speichern die Weibchen den Samen bis ins Frühjahr und leiten dann eigenständig die Befruchtung ein, damit ihre Jungen zu wärmeren Zeiten zur Welt kommen. Dass den Tieren während des Winters
nichts passiert, dafür könne der Mensch mit solchen Kästen helfen.
Dabei sei es auch ratsam, mehrere Kästen aufzuhängen, da die Tiere ihr Winterquartier mitunter wechseln, etwa wenn es an einer Stelle zu kalt wird. "Wir wollten eine Auswahl bieten. Je mehr
hängen, desto besser", konstatiert Daneke. Dass der Mensch überhaupt eingreifen muss, liege auch am Fortschritt der Bauweise. Durch die fortgeschrittene Technik bei der Hausdämmung werden
Unterschlupfe für die Tiere wie Dachvorsprünge und Ritzen immer weniger – der Mensch möchte es eben warm haben in seinem Haus. Die Fledermaus allerdings auch, deshalb lassen sich die
Quartiere auch bei einem Neubau integrieren, wirbt Schulte. Zudem sei es relativ egal, wo die Kästen, in denen 20 bis 40 Fledermäuse Platz finden können, aufgehängt werden, nur "in die prallste
Sonne würde ich sie nicht hängen", so Schulte.
Die Kästen kosten je Stück rund 200 Euro und wurden mit Unterstützung der Kreissparkasse Syke erworben, die das Projekt zum wiederholten Mal unterstützt und 500 Euro zuschießt. "Wir halten das
für unterstützenswert, weil es dem Artenschutz dient", so Dennis Landt von der Kreissparkasse.