September 2020
In diesem Sommer haben wir an einer weiteren Optimierung der bisher eingerichteten Bunker gearbeitet, was in erster Linie eine automatische Bewässerung durch Auffangen von Regenwasser und den Test einer Beschichtung auf einem undichten Bunkerboden beinhaltete. Außerdem wurden in mehreren Bunkern erste bzw. zusätzliche Verstecke geschaffen, in die sich die Fledermäuse für den Winterschlaf verstecken können, wie man auf dem folgenden Foto sehen kann.
Wir bieten jetzt sechs Bunker-Winterquartiere mit hoher Luftfeuchtigkeit und vielen Versteckmöglichkeiten an.
September 2020
Dank der neuen Recorder und Mikrofone konnten wir eine Wochenstube von braunen Langohren identifizieren. Somit ist dieses die erste Art in Weyhe, von denen wir ein Sommer- sowie mehrere Winterquartiere in den von uns eingerichteten Bunkern kennen.
Sehr interessant war auch die Erkenntnis, dass alle Fledermäuse nach dem Ausflug aus der Wochenstube, den gleichen Weg, die gleiche Kurve, in Richtung Bäume und Büsche flogen. Experten sind er Meinung, dass die Tiere dabei unmittelbar den Schutz der Baumkronen suchen.
Da die braunen Langohren als typische Waldfledermäuse bezeichnet werden, deren Jagdrevier aber auch nur aus Baum- und Buschgruppen bestehen können, wenn genügend Nahrung vorhanden ist, ist der Weg verständlich.
Braunes langohr rufe
Hier sieht man einen Rufverlauf, der sich vom dem einer Mückenfledermaus deutlich unterscheidet: Die Kurve verläuft s-förmig und die Obertöne der Rufe sind besonders stark ausgeprägt. Der Frequenzbereich beginnt für die Grundwelle bei etwa 50 kHz und endet bei deutlich unter 20 kHz. Die Frequenzen der Rufe, sowie die ausgeprägten Harmonischen in Verbindung mit der tiefen Endfrequenz und er speziellen Kurvenform deuten akustisch auf ein Braunes Langohr hin. Diese Art wird seltener geortet als andere, da ihre Rufe im Vergleich zu anderen Arten sehr leise sind und dies Art ihre Beute oft nur passiv ortet.
August 2020
Bei einer Batnight an der alten Weser in Dreye haben wir überraschend viele Wasser- und Zwergfledermäuse beobachten können, und mit Hilfe der Recorder die Großen und Kleinen Abendsegler sowie Rauhaut-Fledermäuse identifizieren können.
Das folgende Foto ist an diesem Abend entstanden
Es sind jetzt zwei Recorder, ein Mikrofon, und die entsprechende Software aus dem unterstützten Projekt der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung einsatzbereit. Nachfolgend erste Ergebnisse mit den Erklärungen über das Sichtbare.
Mückenfledermaus fangrufe
Diese Aufnahme zeigt die akustische Analyse einer klassischen Ruf-Sequenz einer Mückenfledermaus, die geprägt ist von Endfrequenzen zwischen 55 - 60 kHz. Derartige Endfrequenzen der Rufe ist für diese Fledermaus Art absolut typisch und keine andere einheimische Art ruft mit einer solchen Endfrequenz. Diese unterscheidet diese Art eindeutig von der Zwergfledermaus, deren Rufe nicht oberhalb einer Frequenz von oberhalb von 53 kHz (Endfrequenz) enden.
Oberhalb von 50 kHz gibt es einen Überlappungsbereich mit der Zwergfledermaus und zwischen 40 und 43 kHz überlappen sich die Rufe von Zwerg- und Rauhautfledermäusen.
In etwas in der Mitte des Bildes sieht man eine „Fangruf Sequenz“. Die Fledermaus ortet etwas zu dem Zeitpunkt und erhöht schlagartig ihre Ruffrequenz, während sie sich ihrer Beute nähert. Nach dem Fang ist für einen Moment Ruhe (die Beute wird gefressen) bevor die normale Ortungssequenz erneut beginnt.
April 2020
Wir haben die Bewilligung der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung für die Unterstützung des Projektes „Akustisches Monitoring für die NABU Gruppe Weyhe“ erhalten. Mit Recordern und Mikrofonen planen wir eine sichere Identifikation der Arten und Aufnahmen während ganzer Nächte, da wir nicht anwesend sein müssen, wie bei der Nutzung von Bat Detektoren.
Mit den Erkenntnissen aus den Aufnahmen an vielen unterschiedlichen Stellen in Weyhe und in vielen Nächten innerhalb der Sommerhalbjahre erhoffen wir die Fledermausvielfalt in den kommenden Jahren ermitteln zu können. Dieses wäre ohne die Recorder niemals möglich gewesen, da die verschiedenen Arten zum Teil sehr unterschiedliche Lebensräume nutzen.
2. Weyher Bunkerdurchsicht im Februar 2020
Auch in diesem Jahr kamen 2 Fledermaus-Regionalbetreuer nach Weyhe. Bernd Rose vom Nabu Burgdorf, Lehrte, Uetze kam wieder nach Weyhe, zusammen mit der neuen Regionalbetreuerin für den Landkreis Diepholz, Carola Anders. Sie führten die Fledermaus-Winterquartier-Durchsicht gemeinsam mit mehreren Mitgliedern unserer Projektgruppe durch.
In diesem Jahr besuchten wir 8 Bunkerstandorte, natürlich mit dem Fokus auf die 5 Bunker, in denen wir schon begonnen haben, Winterquartiere einzurichten.
Wir entdeckten 8 braune Langohren in 4 Bunkern, nachdem wir im Vorjahr 3 braune Langohren in 2 Bunkern gefunden hatten. Eine Bestätigung unserer ersten Arbeiten in den Bunkern. Besonders erfreut waren wir, dass ein Bunker mit neuer Winterquartiereinrichtung von einer Fledermaus neu entdeckt wurde, und in einem Bunker die Anzahl der Tiere im Vergleich zum letzten Jahr von 2 auf 5 gestiegen ist, nachdem wir insbesondere schon eine hohe Feuchtigkeit schaffen konnten.
Da Fledermäuse als standorttreu einzustufen sind, wenn die Bedingungen deren Wünschen entsprechen, hoffen wir, dass die 4 den Fledermäusen bekannten Bunker im nächsten Jahr von einer weiter steigenden Anzahl Tiere genutzt werden, auch da wir sie weiter optimieren werden.
Die folgenden Fotos zeigen schlafenden braunen Langohren frei hängend und im geschlossenem Lüftungsrohr.
Die Fotos sind von Alfred Schulte, NABU Weyhe
Auch in diesem Jahr haben wir bei der Bunkerdurchsicht Zackeneulen entdeckt. Diese Nachtfalter teilen sich die Vorliebe für kühle und sehr feuchten Höhlen und Kellern mit den Fledermäusen.
Sommer 2019
In diesem ersten Sommer des Fledermaus-Schutz-Projektes haben wir erste Erfahrungen gesammelt, und in 5 Bunkern begonnen Winterquartiere einzurichten.
Weiterhin bekamen wir in diesem Jahr eine Information über eine Wochenstube (weibliche Tiere mit Jungen) in Leeste, und konnten mit mehreren Personen den Ausflug von 94 Tieren aus dem Dachüberstand beobachten. Leider konnten wir an dem Tag keine sichere Bestimmung vornehmen, und als dieses am Folgetag geschehen sollte, waren die Tiere, vermutlich wegen der hohen Temperatur, unter dem Dach umgezogen.
Die vom NABU Weyhe mit Hilfe der Bingo Stiftung gebauten Recorder konnten auch in der Zusammenarbeit mit der Fledermaus Regionalbetreuerin Carola Anders sehr sinnvoll eingesetzt werden. Bei einer Inspektion einer Wochenstubenkolonie von Großen Mausohren in Syke stellten wir fest, dass Schleiereulen in dem Gebäude waren, die die Fledermäuse erheblich gestört hatten. Nachdem von der UNB die Genehmigung vorlag, den Eulen den Zugang zu verwehren, musste überprüft werden, ob die Mausohren noch in der Nähe waren. Nachdem dies mit Hilfe der Recorder nachgewiesen werden konnten, wurden die Einflugöffnungen erheblich verkleinert. 13 Tage später waren die Eulen verschwunden und es hingen bereits wieder Mausohren frei im Dachboden!
1. Weyher Bunkerdurchsicht im Februar 2019
Nach der Entscheidung zum Start des Fledermausschutz-Projektes Ende 2018 hatten wir am 1.2.2019 die Regionalbetreuer Bernd Rose und Dagmar Strube aus dem Raum Hannover zu Gast in Weyhe, um ihnen einige unserer ca. 30 Weyher Bunker und deren Umgebung zu zeigen, und um uns zur Einrichtung als Winterquartier für Fledermäuse zu beraten.
Wir fuhren zu 14 Bunkern, wovon wir für 6 auch schon die Erlaubnis hatten, sie von innen zu besichtigen und als Winterquartiere einzurichten.
Es gab sowohl leere und auch vermüllte Bunker, aber auch Kartoffel- und Obstlager, und selbst einen als ehemaligen Kinderspielplatz eingerichteten Bunker mit Couch, Teppich, Schrank und Regal.
Die Eigentümer waren glücklich, dass wir uns mit den Bunkern beschäftigen wollen, den Müll ordnungsgemäß entsorgen, und nach Einrichtung als Winterquartier sichern werden.
Sehr interessant waren die von einem Inhaber erlebten Kriegsgeschichten, inkl. Bunkerbau und Bunkeraufenthalt, während die Bomben auf die angrenzende Weide fielen.
Zu unserer Überraschung sahen wir in zwei Bunkern insgesamt 3 braune Langohren, was bestätigte, dass die Bedingungen dort geeignet sind, und unsere Pläne somit gute Erfolgschancen haben.
Die Regionalbetreuer waren von den Weyher Möglichkeiten begeistert!
Zwergfledermaus
Bildautor: Alfred Schulte
Der Fledermausgarten
Fledermäuse leiden unter dem Insektenrückgang! Jeder kann etwas verbessern!
Sie fühlen sich am wohlsten in einem vielfältig gestalteten Garten!
Eine artenreiche Wiese, heimische Stauden und Blumen gefallen ihnen besser als ein englischer Rasen.
Statt Kirschlorbeer oder einer blickdichten Thuja-Hecke sollten heimische Gehölze wie Holunder gepflanzt werden.
In Fledermausbeete gehören Nacht-blühende, Nektar-reiche Blütenpflanzen, zum Beispiel gewöhnliches Leimkraut, Seifenkraut und Wegwarte, denn sie sind Feinschmeckerlokale für die Tiere. Durch ihren intensiven Duft locken die Pflanzen Nachtfalter an, die Lieblingsspeise vieler Fledermausarten.
Auch ein Teich ist willkommen, denn das Wasser zieht viele Insekten an, und bietet Fledermäusen somit einen reich gedeckten Tisch und Wasser zum trinken
Je artenreicher der Garten angelegt ist, desto mehr Insekten tummeln sich dort, und somit steigt die Attraktivität für Fledermäuse.
Wenn der Garten Gift-frei bewirtschaftet wird, können sich keine Gifte, die sie mit der Nahrung aufnehmen würden, in den Fledermäusen anreichern, und somit sind beste Voraussetzungen für ein langes Leben geschaffen.
Wenn dann auch noch Sommer-Unterschlüpfe angeboten werden, wie Höhlen in alten Bäumen, Fledermausbretter oder/und Höhlenkästen oder sogar alte, frostfreie und feuchte Keller oder Bunker, die als Winterquartiere hergerichtet werden könnten, dann wäre der Lebensraum nahezu perfekt.
Nachfolgend listen wir Blütenpflanzen und Gehölze auf, mit ein paar wichtigen Informationen, um Ihnen eine Auswahl für Ihre ganz persönliche Mischung, gerne über möglichst lange und vielfache Blühzeiten, zu erleichtern
Blütenpflanzen :
Samen!)
Gewürze:
Kletterpflanzen:
Bodendecker:
Gehölze: