Der Turmfalke
Der Turmfalke wird gemeinhin auch als Städter unter den Greifvögeln bezeichnet und ist in fast ganz Europa verbreitet. Er ist ein klassischer Kulturfolger, der den Lebensraum des Menschen,
auch die Stadt, für sich erobert hat. Der Turmfalke nistet gerne in alten Krähen- und Elsternestern auf Kirchtürmen oder anderen hohen Gebäuden oder Felsen, gelegentlich auch auf Bäumen. Der
Turmfalke zählt zu den Halbhöhlenbrütern. Im städtischen Raum mit immer weniger alten Gebäuden, die mit ihren Nischen und Löchern dem Turmfalken „natürliche“ Nistmöglichkeiten bieten, empfiehlt
sich die Anbringung eines speziellen Nistkastens. Ein auf den Turmfalken zugeschnittener Nistkasten wird hier vorgestellt. Zu beachten ist, dass der Turmfalke spezielle Ansprüche an die Lage
seines Nistplatzes hat. Ein Turmfalkennistkasten ist nicht für den Gebrauch im heimischen Garten oder für den Baum auf der gegenüberliegenden Straßenseite geeignet. (Mehr dazu unter
Anbringung).
Brutzeit: April bis Juni
Es empfiehlt sich, natürliche (unbehandelte) Fichten-, Kiefer- oder Tannenholzbretter mit einer Stärke von ca. 2 cm zu verwenden. Sie sind relativ kostengünstig und in so gut
wie jedem Holzfachmarkt und Baumarkt zu finden. Man kann sie zurechtschneiden lassen (Kosten!) oder sie selbst bearbeiten, wobei bei Sägearbeiten immer Vorsicht geboten sein sollte.
Des Weiteren benötigt man ca. rostfreie 20 Nägel (zwischen 4-5 cm) oder alternativ entsprechende Schrauben (langlebiger), um die einzelnen Teilstücke zu verbinden und 4 Schrauben mit 8-10 cm, um
den Kasten an der Wand zu befestigen. Ebenfalls nötig sind Hammer, Schleifpapier (und/oder Feile), Holzbohrer, Raspel, Stift und eine Stichsäge.
(Skizze: Bauanleitung)
Zuerst werden die Bretter auf die angegebenen Maße zurechtgeschnitten. Dafür zeichnet man am besten alle Teilstücke mit Bleistift vor und schneidet sie dann mit der Stichsäge aus. (Zeichnung
beachten!). Es muss darauf geachtet werden, dass die Oberkanten der Seitenwände sehr gleichmäßig gesägt und abgeschliffen sind, damit das Dach später dicht aufliegen kann.
Die Außenseite der Vorderwand und die Innenseiten der Innenwände können nun mit einer Raspel leicht aufgeraut werden, damit die Vögel später guten Halt an den Wänden finden. In die Bodenplatte
bohrt man etwa 2-4 Löcher mit einem Durchmesser vom ca. 6 mm, um einen reibungslosen Wasserablauf zu ermöglichen.
Hat man nun alle Teilstücke zurechtgeschnitten, kann man sich an den Zusammenbau machen. Hierfür vernagelt man zuerst die beiden Seitenwände mit der Bodenplatte, fügt dann die Vorderseite und die
Rückwand hinzu. Zusätzlich sollte man eine weitere dicke Leiste am oberen Ende der Vorderwand befestigen, damit die Turmfalken einen ausreichend großen Platz zum Festkrallen haben. Die Rückwand
wird dann ebenfalls fest mit den Seitenwänden und der Bodenplatte vernagelt und zuletzt wird das Dach aufgesetzt.
Man sollte beachten, dass der Turmfalke besondere Ansprüche an seinen Nistplatz hat. Die Wahl des Ortes, an dem der Nistkasten aufgehängt wird, sollte auf ein hoch gelegenes
Gebäude entfallen, möglichst 12 m über dem nächsten Boden oder der nächsten waagerechten oder schrägen Fläche. Vorzugsweise ein Kirchturm oder eine hohe Halle. Zu beachten ist, dass der
Nistkasten an der Süd- oder Ostseite des Gebäudes angebracht wird, um den meist vorherrschenden Westwinden zu entgehen und übermäßiges Eindringen von Regen zu verhindern. Werden die Kästen an
Gebäudewänden befestigt, sind sie in der Regel auch nicht für Nesträuber erreichbar.
Kontaktieren Sie unbedingt den Besitzer des Gebäudes und fragen Sie um Erlaubnis, bevor Sie einen Nistkasten anbringen! Riskieren Sie nichts bei der Anbringung des Nistkastens, ein Sturz aus 12
Metern Höhe kann tödlich sein, kontaktieren Sie ggf. einen Profi, der die Anbringung für Sie übernimmt!